Schon gewusst?

"Gelebter Datenschutz ist die Visitenkarte eines modernen Unternehmens!"

DSGVO - Der Booster für den Datenschutz

"Datenschutz gibt es schon länger - aber erst die DSGVO hat das Thema ins globale Bewusstsein gehoben."

Kein Datenschutz ohne Datensicherheit

"Realisieren Sie Zusatznutzen bei der Implementierung eines gesetzeskonformen Datenschutzes."

Sind Sie sicher?

"Der gesetzliche Vertreter des Unternehmens haftet für einen mangelhaften Datenschutz."

Energiewende und Datenschutz contra internationale Wettbewerbsfähigkeit?

Veröffentlicht am 26. September 2016


Auf LinkedIn erschien am vergangenen Freitag ein Artikel von Stefan Fritz, Gründer und Geschäftsführer der synaix GmbH. Irritierenderweise ist hier von einem „deutschen Datenschutz“ die Rede. Es gibt jedoch nur einen europäischen Datenschutz in Form der Datenschutzrichtlinie 95/46/EG, die in den einzelnen Mitgliedsländern in zwar durchaus in Details voneinander abweichende, aber doch weitgehend deckungsgleiche nationale Datenschutzgesetze umgesetzt wurde. Spätestens mit der Einführung der DSGVO werden die Unterschiede kaum noch relevant sein – wie dies in der praktischen Umsetzung aussehen wird, bleibt aber natürlich wieder abzuwarten. Aber davon abgesehen bringt der Artikel durchaus ein paar schlichte Wahrheiten in aller Kürze auf den Punkt. Von daher möchte ich Ihnen empfehle, sich diesen einmal hier zu Gemüte zu führen.

Im Artikel von Hr. Fritz findet sich auch ein Hinweis auf ein Interview in der FAZ mit Donald Badoux, Geschäftsführer des Datacenter-Betreibers Equinix. Aus diesem Artikel möchte ich gerne als ergänzenden Aspekt zu den Ausführungen von Hr. Fritz hervorheben, dass es offenbar gerade unserem Datenschutzrecht zu verdanken ist, dass trotz teilweise doppelt so hoher Stromkosten wie im europäischen Ausland weiterhin der Ausbau bundesdeutscher Rechenzentren boomt. Das Vertrauen in deutschem Datenschutzrecht unterliegenden Rechenzentren ist hiesigen Unternehmern offenbar einige zusätzliche Euros wert. Dies zeigt, dass ein höheres Datenschutzniveau auch in der Wirtschaft durchaus als Mehrwert wahrgenommen wird. Dass die Unternehmen trotz theoretisch weitgehend gleichem europäischem Datenschutzrecht hierbei durchaus zwischen Deutschland und dem europäischen Ausland, das ebenfalls z.B. mit Amsterdam als nach Frankfurt weltweit zweitgrößtem Internetknoten um Kundschaft buhlt, unterscheiden, sollte auch unseren europäischen Nachbarn zu denken geben. Mit der Einführung der DSGVO dürfte sich hier aber auch in der Praxis eine weitgehende Nivellierung einstellen, wodurch sich dieser Standortvorteil dann in der Folge auflösen würde. Dann gäbe es kein „Gegengewicht“ mehr zu den einmalig hohen Strompreisen in Deutschland und ein Ausgleich wie für andere stromkostenintensive Industrien wäre wohl angesagt.

Wenn wir tatsächlich beweisen wollen, dass eine moderne Informations- und Industriegesellschaft mit unseren Vorstellungen von Datenschutz und Ressourcenschonung sich im globalen Wettbewerb zu Unternehmen, die zum Großteil nach anderen Regeln spielen (dürfen), erfolgreich sein kann, dann sollten unsere Politiker diese Herausforderung auch als solche erkennen, benennen und dementsprechend handeln. Schöne Sonntagsreden mit plakativen Schlagworten helfen hier jedoch in der Tat nicht weiter.